Chorgesang mal anders

Chorgesang mal anders

Am Sonntag den 28.08.2016 veranstaltete der Kreischorverband St.Ingbert (KCV) in der Stadthalle ein etwas anderes Konzert. „Chorgesang mal anders“ lautete das Motto der Veranstaltung und die Chöre des Kreises waren aufgerufen  mit ungewöhnlichen, vom üblichen Standard abweichenden  Auftritten für den Chorgesang und für den eigenen Verein zu werben. Eine sehr freie Aufgabenstellung, und dennoch waren viele Ensembles der Einladung gefolgt.

Der MGV Josefstal stellte eine feuchtfröhliche Singstunde dar, die Germania sang barocke Musik ohne Text, der Frauenchor aus St.Ingbert reiste nach New York, der Brauerei Chor zeigte Stimmübungen und der Chor 98 aus Ommersheim sang Lieder von ABBA. Hinzu kamen gesangliche Einlagen vom Vorstand des Kreischorverbandes und von der KiTa Sonnenblume aus Hassel.

Auch der MGV Frohsinn hatte sich eine besondere Performance zurechtgelegt, und dies gleich in mehrfacher Weise. Zum Einen trat der Männerchor gemeinsam mit dem Fastnachtschor auf, und zum Anderen war der Auftritt in eine fast schon karnevalistische Moderation durch Konrad Weisgerber eingebettet, die er teilweise schauspielerisch untermalte.

Angekündigt als Koryphäe im Bereich des Chorgesangs begann er seine Moderation als Küchengerätevertreter der Firma Nachwerk, und begrüßte die Konzertbesucher in der Stadthalle Saarlouis zu einem wunderschönen Mittwochnachmittag. Als ihn der 1. Vorsitzende des Vereins Heribert Wallacher auf die Fehler aufmerksam machte, stellte sich heraus, dass die „Koryphäe“ die Termine wohl vertauscht hatte, und leitete von seinen Küchengeräten auf Radios über, und zwar zu Melodien, die man dort hören und mitsingen kann. Es folgte das erste Lied „An Tagen wie diesen“. „An Tagen wie diesen“ kommentierte er anschließend, auf die hochsommerlichen Temperaturen anspielend,  sei er lieber im „Blau“, am Wombacher Weiher oder singe in der Badewanne. Und der Chor sang das Lied „Badewannentango“. Blitzschnell hatte Konrad Weisgerber sich in einen geringelten Ganzkörperbadeanzug geworfen und tanzte mit Sänger Andreas Herold, ebenfalls in Badekleidung, den Badewannentango zur Freude des Publikums. Noch mit Schwimmreifen bewaffnet moderierte er bereits das nächste Lied an.

Nachfolgend der Originaltext Konrad Weisgerber:

Das war der Badewannentango.

Sehr verehrtes Publikum, Sie sehen: die Grenzen sind fliessend,

Die Muse des Gesangs  Polyhymnia und Terpsichore die Muse  der Tanzkunst

sind Schwestern im Geiste .

Oder wie der Volksmund sagt

Musik ohne Tanz iss

wie Rainer Calmund ohne Panns

wie de  Marcus ohne Lanz

wie  e Fuchs ohne Schwanz.

Wie Adsvents ohne Kranz

wie Dingmert ohne  Hans– also  nit denkbar

Der Weg führt vom Ballett zum Chorgesang und umgekehrt .Und weil man aus einem schlechten Sänger immer noch e schlechterer Tänzer  mache kann.,bietet der MGV Frohsinn auch  neben der  gesanglichen Variante  die tänzerisch choreographische Ergänzung im Männerballett an.

Und damit sind wir beim Thema Fasenacht.

Frohsinnsfasenacht heißt Fasenacht mit Gesang.

Unn ann Fasenacht gibt’s  dodevor

unser Frohsinnsfasenachtschor.

Bühne frei unn alleh hopp

Es folgte das Lied schöne Maid, bei dem das Publikum kräftig mitklatschte. Weisgerber nutzte die Gelegenheit auf den Fastnachtschor aufmerksam zu machen. Bei der anschließenden Moderation tat er sich nach eigener Bekundung schwer den Übergang von der Fastnacht zum Trinken und zum Singen zu finden. Er kam zu dem Schluss viele Menschen singen nicht im Chor, weil sie den Alkohol nicht vertragen. Der Männerchor entgegnete mit dem Lied  „I mag ka Wasser net“ und zu jeder Strophe kredenzte Weisgerber den Sängern das passende Getränk, und sparte bei seiner Bewirtung auch OB Hans Wagner nicht aus.

Da der Chorgesang aus dem Volke kommt, wie der Moderator erklärte, endete der Auftritt des MGV Frohsinn mit dem Volkslied „Ein Jäger aus Kurpfalz“. Auch hier hatte Konrad Weisgerber wohl etwas falsch verstanden und sagte noch leicht benebelt durch den vorausgegangenen Getränkeausschank, das Lied als „Jägermeister aus Kurpfalz“ an. Nicht so schlimm fand der Chor, weil er mit dem gleichnamigen Getränk belohnt wurde.

Die Vorstellung unseres Vereines wurde mit sehr großem Applaus belohnt. In der anschließenden Pause wurde die Performance einhellig als gesanglich hervorragend, humorvoll und sehr kurzweilig bewertet.

Der erste Vorsitzende des Kreischorverbandes überreichte als Dankeschön ein Geschenk an den Chorleiter und ein Kuvert mit Inhalt an den Verein.